Das Sundance Film Festival ist in diesem Jahr eine Online-Veranstaltung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rick Bowmer/AP/dpa)

Das berühmte Sundance Film Festival im US-Staat Utah ist am Donnerstagabend (Ortszeit) im virtuellen Format eröffnet worden.

Wegen der Corona-Pandemie findet das von Robert Redford begründete Festival für Independent-Filme in dem Wintersportort Park City ohne den üblichen Besucherandrang vor Ort statt. Zuschauer in aller Welt können aber in den nächsten Tagen online mehr als 70 Spielfilme aus 29 Ländern sehen.

Zur Eröffnung feierte unter anderem die Dokumentation «In the Same Breath» seine Weltpremiere. Regisseurin Nanfu Wang zeigt darin, wie die Behörden in China und in den USA auf den Ausbruch der Corona-Pandemie reagiert haben.

Zahlreiche Hollywoodstars werden in Park City ihre Projekte vorstellen. «House of Cards»-Star Robin Wright zeigt ihr Regiedebüt «Land». In dem Überlebensdrama spielt sie zugleich die Hauptrolle einer Anwältin, die sich nach einem Schicksalsschlag alleine in die Wildnis von Wyoming zurückzieht.

Im Programm ist auch das Drama «Passing», bei dem Schauspielerin Rebecca Hall erstmals Regie führte. Ruth Negga und Tessa Thompson spielen hellhäutige Afroamerikanerinnen, die in den 1920er Jahren in der weißen New Yorker Gesellschaft leben. 

Im internationalen Wettbewerbsprogramm hat unter anderem die deutsch-italienisch-dänische Koproduktion «Der menschliche Faktor» Weltpremiere. In dem Familiendrama des italienischen Drehbuchautoren Ronny Trocker spielen Mark Waschke und Sabine Timoteo mit.

Für viele kleinere Filme ist das Sundance-Festival ein Sprungbrett, um Verleiher und ein breiteres Publikum zu finden. Neben den Vorführungen sind auch Diskussionen mit Filmemachern auf einer neuen Plattform zu verfolgen, ergänzt um Veranstaltungen in mehreren US-Großstädten. Die 37. Ausgabe des Sundance Film Festivals soll bis zum 3. Februar laufen.

Zu den größten Erfolgen der letzten Jahrzehnte beim größten Indie-Filmfestival der USA zählten Filme wie «Blair Witch Project», «Boyhood» und «Get Out».

Im vorigen Jahr gewann «Minari» den Großen Preis der Jury und den Publikumspreis. Regisseur Lee Isaac Chung erzählt darin seine eigene Familiengeschichte und wie es war, als Kind koreanischer Einwanderer im ländlichen Arkansas aufzuwachsen. «Minari» gilt in diesem Jahr als möglicher Oscar-Anwärter.

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